Wenn man Kinder fragt, was sie unter dem Begriff »Transformation« verstehen,
kommt ihnen als erstes der sogenannte »Transformer« in den Sinn, jener Spielzeug-Roboter, der in den 1980er Jahren entwickelt wurde und der seine Gestalt vollständig verändern kann, etwa in ein Tier oder sogar in ein Fahrzeug der besonderen Art.
Momentan scheint alles im Wandel begriffen zu sein. Zeitenwenden wohin das Auge blickt: Sei es der Klima- oder gesellschaftliche Wandel, sei es die Energiewende und vieles mehr. Alte Gewissheiten gelten nicht mehr, neue Orientierungen werden gesucht. Vieles macht Angst, birgt aber auch immer neue Chancen.
Ausgestattet mit Kohle, Farbstift, Fineliner, Pinsel, Linolmesser, Schere und Klebstoff begeben sich die Schülerinnen und Schüler der Evangelischen Grundschule Potsdam auf den Weg, um ihre Eindrücke und ihre Erfahrungen des Alltags in Neues zu verwandeln. Hierbei wird klar, nicht nur der »Transformer« ist ein Verwandlungskünstler, sondern die Kinder mit Ihrer Fantasie und Kreativität ebenso.
Verwandlung vollzieht sich im Prozess: In der Paraphrase ist es die Anverwandlung eines Kunstwerks, die zu einem neuen Bild führt, beim Umarrangieren von Büchern und Bildern entstehen Gebilde mit neuem Sinn, das Chamäleon changiert im »Farbbad« der Gefühle, die Vexierbilder spielen mit unserer Wahrnehmung und verändern den Ausdruck, digitale Daten wandeln sich in einen Strichcode und schwarz/weiße Grafiken, chimärenartig erwächst aus einer Figur ein Gestell,
in den Metamorphosen von Ovid verwandelt sich Daphne zu einem Baum,
Upcycling gibt den Dingen ein zweites Leben und der Phönix aus der Asche
verweist auf den ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen.
Ich danke meiner Kollegin Katja Zschipke, die ihrerseits mit Projekten den Kalender bereichert hat, und wünsche mit den »Engeln«, die stets zwischen Himmel und Erde oszillieren, einen guten »Transfer« in ein behütetes Jahr 2023!
Text: Angela Fleischer