Und für wen bist du?

Über das deutsche Wahlsystem kann man viele komplizierte Texte lesen und Arbeitsblätter ausfüllen - oder man probiert es einmal praktisch aus.

Moment mal - mit Kindern?

Ja, das geht: in einem Planspiel.

 

Ein solches Wahlspiel haben unsere 6. Klassen, Adler und Flughörnchen, in der vergangenen Woche durchgeführt. Ziel war es, ein fiktives Schulparlament mit Abgeordneten zu füllen. Die Kinder gründeten Parteien mit klangvollen Namen wie "Better Learning Partei", "Die Bunte" oder "SGM - Schule glücklich und modern". In den Wahlprogrammen standen viele gut durchdachte Ideen und Pläne zur Verbesserung des Schullebens: Bessere Medienausstattung, mehr Sportplätze, W-LAN für alle, neue Mülleimer, veganes Essen und Snackautomaten, aber auch ein gleichberechtigtes und friedliches Miteinander waren den Kindern wichtig. 

 

Jede Partei gestaltete Wahlplakate und teils auch Flyer, um ihr Programm und den zuvor bestimmten Direktkandidaten oder die Direktkandidatin zu bewerben. Organisationsteams kümmerten sich um die Erstellung der Wahlzettel, führten die Wählerlisten und begleiteten am Freitag durch die abschließende Wahlveranstaltung. Dort stellten die Direktkandidatinnen und -kandidaten ihr Programm vor und präsentierten sich dem Wahlvolk, also den Kindern der beiden 6. Klassen. Anschließend ging es in die Wahlkabinen.

 

Die Ergebnisse der Wahl wurden mit Aufregung, Freude und Enttäuschung - ganz wie im "echten" Leben - aufgenommen. Über mögliche Koalitionen wurde genauso diskutiert  wie über verfehlte Fünfprozentziele und Überhangmandate, die sich aus den Ergebnissen ableiten ließen. Insgesamt hat das Planspiel ausnahmslos alle Kinder enorm motiviert und angesprochen - was sich nicht zuletzt an der traumhaften Wahlbeteiligung von 100% ablesen ließ.